Für das Team*
29. Januar 2021Loslassen bringt Frieden
18. Februar 2021Wir verbringen mehr Zeit mit Arbeit als mit irgendetwas anderem. Forscher haben herausgefunden, dass diese Stunden im Durchschnitt die unglücklichsten unseres Lebens sind. Gleichzeitig beruht der Erfolg in den meisten Unternehmen auf genau Dingen, die durch Unzufriedenheit und Stress untergraben werden: Zusammenarbeit, Kreativität, kognitive Flexibilität und effektive Entscheidungsfindung.
Das Wohlbefinden von Mitarbeitern hängt untrennbar mit ihrer Arbeitsleistung zusammen. Neue Perspektiven aus Psychologie und Neurowissenschaften helfen Führungskräften, dies zunehmend zu erkennen.
Resilienz und innere Stärke
In diesem Zusammenhang lesen und hören wir immer mehr von „Resilienz“ (lateinisch resilire ‚zurückspringen‘, ‚abprallen‘), die es zu stärken gilt. Das kann man sowohl auf körperlicher als auch auf geistig-seelischer Ebene verstehen. Auf beiden Ebenen kann man das Wort mit „Widerstandsfähigkeit“ übersetzen.
Die psychische Widerstandskraft definiert das Wörterbuch als „Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen“. Das trifft durchaus auch auf die körperliche Ebene zu. Gerade jetzt, in Zeiten von Corona, hilft uns Resilienz, sowohl die Situation als auch traumatische Erlebnisse leichter zu überstehen.
Die meisten Firmen bieten bereits Programme zur körperlichen Ertüchtigung an, um die physische Widerstandskraft ihrer Mitarbeiter zu stärken. Gleichzeitig haben sich, initiiert durch wissenschaftliche Erkenntnisse, in den letzten Jahren Achtsamkeitstrainings in Unternehmen etabliert. Betrachten wir den Mensch als holistisches, ganzheitliches Wesen, verstehen wir, warum es so wichtig ist, auch die psychische Komponente der Körper-Geist-Seele-Einheit zu stärken.
Achtsamkeit führt zu Zufriedenheit
Vereinfacht kann man sagen, dass Achtsamkeit zu mehr Zufriedenheit und Gelassenheit führt. Dies stärkt wiederum unsere Widerstandskraft, also die Resilienz.
Wie aber kann nun so ein Achtsamkeitstraining aussehen? Müssen Sie sich dafür mühevoll langes Stillsitzen in ungewohnten Posen aneignen?
Nein, das müssen Sie nicht. Es gibt sehr verschiedene Ansätze, Achtsamkeit zu üben. Meditation – in welcher Form auch immer – ist nur eine davon. Die Begriffe Achtsamkeit und Meditation werden häufig synonym verwendet, doch könnte man Meditation eher als Weg dorthin bezeichnen. Achtsamkeit bedeutet vor allem, sich vollständig auf den jetzigen Moment konzentrieren zu können. Dabei nimmt man die Umgebung möglichst mit allen Sinnen wahr, wie auch die eigene Interaktion mit ihr.
Begebe ich mich konzentriert in den jetzigen Moment, können negative Gefühle, die nichts mit dem Moment zu tun haben, nachlassen oder gar verschwinden. Ängste, Wut, Trauer etc. treten in den Hintergrund oder lösen sich auf. Regelmäßig geübt, kann sich so eine grundlegende Ruhe und Zufriedenheit einstellen – eine „seelische Widerstandsfähigkeit“. Die Gedanken bewegen sich weniger sprunghaft zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das „Kopfkino“ lässt nach.
Zufriedenheit führt zu mehr Resilienz
Es ist nachvollziehbar, dass unser Körper weniger beansprucht wird, wenn unsere Gedanken und Gefühle ruhig und konzentriert sind. Herzschlag und Kreislauf beruhigen sich, die Ausschüttung von Stresshormonen werden gestoppt. Je öfter Sie sich in diesem entspannten Zustand befinden, desto mehr kann Ihre Einheit sich erholen. Und je schneller Sie sich nach einer aufregenden Phase in diesen Zustand zurück begeben können um so weniger nehmen Sie nachhaltig Schaden. Ihre innere Widerstandskraft steigt.
Naikan für mehr Achtsamkeit
Weder Meditation noch Psychotherapie, ist Naikan ein Werkzeug, das durch drei einfache, zielführende Fragen auch zu erhöhter Achtsamkeit führt. In Form eines einwöchigen Retreats wird dieses Werkzeug intensiv geübt. Dabei betrachtet man die eigene Vergangenheit mit Schlüsselpersonen neu.
Wendet man die Naikan Methode anschließend regelmäßig im täglichen Leben an, stellt sich ein immer schnelleres Erkennen dessen ein, was ist und des eigenen Anteils daran. Es kann ein Perspektivenwechsel stattfinden vom passiven, möglicherweise leidenden Beobachter hin zum aktiven, kreativen Gestalter des eigenen Lebens.
Dadurch stellt sich zusammen mit der erhöhten Achtsamkeit eine Zufriedenheit ein, die auf Selbst-Bewusst-Sein basiert und daher so manchen Stürmen des Lebens standhalten kann.