Wie ist der Tagesablauf beim Naikan?
19. März 2021Hilft Naikan bei Depression?
19. März 2021Es gibt viele Gründe, warum jemand Naikan machen sollte. Sie sind so unterschiedlich wie die Menschen, die ins Naikan kommen. Hier ein paar der häufigsten Motive:
Neugierde / Biografie-Arbeit
Die eigene Vergangenheit relativ neutral und objektiv zu erleben und sich selbst in der Interaktion mit wichtigen Bezugspersonen einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Das ist für einige TeilnehmerInnen die Motivation, in eine Naikan Woche zu kommen.
Zwischenbilanz / Neuanfang
Menschen, die an einem Scheideweg stehen und diverse Möglichkeiten sehen, einen neuen Weg zu gehen kommen ins Naikan. Auch das Gefühl, irgendwie steckenzubleiben, nicht genau zu wissen, wie es weitergehen soll sind Gründe für eine Naikan Woche. Den bisherigen Lebensweg zu betrachten, rote Fäden und Verhaltensmuster zu erkennen lässt viele den weiteren Weg klarer erkennen.
Herausfordernde Beziehungen
Ob privat oder beruflich – überall, wo Menschen zusammenkommen, gibt es Sympathien und Antipathien, Harmonie und Diskrepanz. Trotzdem sollten wir versuchen, mit Menschen auszukommen, ohne uns groß zu verbiegen und ohne darunter zu leiden. Vor allem wenn wir regelmäßig mit ihnen zu tun haben, kann Naikan hier extrem hilfreich sein. Durch die Art der Betrachtung von Beziehungen verändert sich häufig die Perspektive, ohne dass man mehr macht, als mit den drei Fragen zu arbeiten.
Körperliche Befindlichkeiten
Mittlerweile ist das Zusammenwirken von Psyche und Körper wissenschaftlich gut belegt. So wissen wir, dass sich Unzufriedenheit, Wut, Hass und so weiter auf den Körper auswirken. Durch die intensive Selbstbetrachtung geschieht es im Naikan regelmäßig, dass sich körperliche Befindlichkeiten (Magen- und/oder Kopfschmerzen, Tinnitus, Bauchweh, Blähungen…) während der Woche „auflösen“. Bei so manchen TeilnehmerInnen bleiben diese Beschwerden auch nach dem Naikan weg.
Psychische Probleme
Es kommen Menschen mit diversen psychischen Diagnosen ins Naikan, wie z.B. Depression, Burnout, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen… Auch hier wirkt die intensive, ungewöhnliche Art der Innenschau, kombiniert mit dem Rückzug und der Ruhe in einem Naikan Zentrum. So konnten z.B. TeilnehmerInnen nach der Naikan Woche, gemeinsam mit ihren Psychotherapeuten, langjährige Therapien zu einem Abschluss bringen.